„Was macht eigentlich“…eine Referentin für geschlechtsreflektierte Jugendarbeit?

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Geschlechtsreflektierte Jugendarbeit – was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Jungen und Mädchen unterscheiden sich in Bezug auf ihre Interessen, Zugänge, Lebenslagen, Probleme und Lebensentwürfe. Um in unserer Arbeit beiden Geschlechtern gerecht zu werden, Diskriminierungen vorzubeugen und Rollenstereotypen zu vermeiden müssen wir uns dessen bewusst sein. Alle unsere Angebote sollten auf Geschlechtersensibilität ausgerichtet und geprüft sein. Bei uns im Kreisjugendring München-Land (KJR) ist für die geschlechtsreflektierte Jugendarbeit Marion Seidl zuständig. Sie achtet darauf, dass Mitarbeiter_innen und Ehrenamtliche im KJR für das Thema geschlechtsreflektierte Jugendarbeit sensibilisiert werden. Im Interview hat sie uns ein paar Fragen beantwortet.

Marion, was ist denn überhaupt dein Aufgabengebiet hier auf der Burg?
Marion: Die geschlechtsreflektierte Jugendarbeit ist eine Querschnittsaufgabe im KJR, d.h. sie kommt im jedem Bereich des KJR vor, egal ob Ferienfreizeit oder Bildungsmaßnahmen. Ich kümmere mich um die Einführung, Ausbildung und Fortbildung der Mitarbeiter_innen. Ich versuche, das Thema lebendig zu halten und in die Praxis umzusetzen. Ich unterstütze das Team der Burg, wenn es um das Thema geschlechtsreflektierte Jugendarbeit geht und berate Referent_innen zu dieser Thematik. Dafür bilde ich mich selbst stets in diesem Bereich fort und bin mit externen Gremien und Personen vernetzt. Allgemein bin ich dafür zuständig, dass der KJR geschlechtergerecht und geschlechtersensibel arbeitet.

Warum ist geschlechtsreflektiertes Arbeiten so wichtig?
Es gibt immer noch versteckte oder auch offene Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen von gesellschaftlich zugewiesenen Rollenbildern. Ein Beispiel wäre, Mädchen basteln und schminken sich gerne, Jungen spielen Fußball und reparieren gerne Gegenstände. Damit einem das wirklich klar wird und man mit diesem Bewusstsein arbeiten kann, braucht es Wissen und Aufklärung.

Welche Ausbildung hast Du absolviert?
Ich bin Diplom Sozialpädagogin. Außerdem habe ich Erwachsenenbildung studiert und bin Kunsttherapeutin.

Seit wann bist Du bei uns auf der Burg?
Seit 5 ½ Jahren arbeite ich auf der Burg Schwaneck.

Und macht dir deine Arbeit auf der Burg Spaß?
Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ist abwechslungsreich.

Was wünscht Du dir in Zukunft, für den Bereich geschlechtsreflektierte Jugendarbeit?
Ich wünsche mir, dass es im Jahr 2020 mehr Jungs gibt, die an Fasching als Prinzessin gehen, Frauenfußball im ZDF übertragen wird und es genauso viele männliche wie weibliche Erzieher_innen, Sozialpädagog_innen und Lehrer_innen gibt.

Für das Interview: Lea Hajnal und Sonja Wolf, Praktikantinnen auf der Burg Schwaneck

 

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