Kreisjugendring goes Kleidertausch!
60 neue Kleidungsstücke kaufen sich die Menschen in Deutschland durchschnittlich pro Jahr, Jugendliche sogar deutlich mehr. Die Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren besitzt insgesamt rund 5,2 Mrd Anziehsachen, Tendenz steigend. Weil die Klamotten so günstig sind, verdoppelt sich unser Kleidungskonsum inzwischen alle zehn Jahre. Mit Nachhaltigkeit hat das leider wenig zu tun: Manche Teile werden im Schnitt nur 1,7 Mal getragen, bevor wir sie ausrangieren. Ausrangieren bedeutet in 3 von 4 Fällen übrigens wegwerfen, wirklich recycelt werden die wenigsten Teile. Den Preis dafür, dass wir möglichst preiswert modisch immer up to date sind, zahlen die Menschen in den Textilproduktionsländern. In China, dem Land mit der größten Textilproduktion, sind etwa zwei Drittel der Flüsse und Seen bereits mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien verunreinigt.
Wie man verantwortungsbewusster und umweltfreundlicher mit dem Thema Mode umgehen kann, zeigt Mareike Melain, Bildungsreferentin für Umwelt und Nachhaltigkeit beim Kreisjugendring München-Land. In Kooperation mit dem Kreisjugendring München-Stadt organisierte sie gemeinsam mit Kolleg_innen aus der Offenen Jugendarbeit im Oktober insgesamt drei „Kleidertauschpartys“ im Landkreis München. Im Jugendtreff Sauerlach, im freiraum² in Pullach und in der Kinder- und Jugendfarm Unterföhring wurde fleißig getrödelt und viele Kleider, Schuhe und Accessoires fanden einen neuen Besitzer. Laut einer Umfrage von Greenpeace wird rund ein Fünftel der gekauften Kleidungsstücke so gut wie nie getragen – alles „Stoff“ der auf der Kleidertauschparty getauscht werden kann!
Mona Schrankenmüller berichtet von der Veranstaltung in Unterföhring: „Am Freitag, den 21.10.2016 wurde im Saal der Kinder- und Jugendfarm Unterföhring im Rahmen des „10. Münchner Klimaherbstes“ eine Kleidertauschparty gefeiert. Dabei haben zahlreiche Hosen, Jacken, Pullis, T-Shirts, Schuhe und Accessoires ihre Besitzer gewechselt. Für gemütliche Stimmung sorgte sogar eine Life-Band! Rund 50 Besucher_innen nahmen teil und schonten damit nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch unsere Umwelt. Denn die Textilproduktion verbraucht sehr viel Energie und Ressourcen, zudem wird Bekleidung oft in Billiglohnländern hergestellt und die Arbeiter_innen ausgebeutet. Um dem entgegenzuwirken wird es mit Sicherheit im kommenden Jahr eine Wiederholung geben.“
Umweltbewusste Fashion Victims aufgepasst: Nach dem großen Anklang sind weitere Kleidertauschpartys geplant. Auf der Webseite der Burg Schwaneck werden wir euch so schnell wie möglich über kommende Termine informieren!