Perspektiven wechseln
Klimacamp in Königsdorf: vier Tage voller Action rund ums Klima
Rund zwanzig jugendliche Klimaschützer_innen kamen beim diesjährigen Klimacamp vom 24. bis 27. Juli 2017 in der Jugendsiedlung Hochland zusammen, um unter einfachen Bedingungen im Königsdorfer Hüttendorf vier Tage gemeinsam zu leben, Ideen zu entwickeln und Spaß zu haben.
Nach einer nachhaltigen Anreise in öffentlichen Verkehrsmitteln startete das Camp am Montag mit dem neuen begehbaren Fußabdruck der Jugendsiedlung Hochland und einem Upcyclingworkshop. Hier wurden aus Resten und Abfallprodukten neue, brauchbare Gegenstände wie ein Tagebuch oder ein Namensschild gebastelt. Abgerundet wurde der erste Tag von einem Austausch über Natur und Umwelt, begleitet von viel Spaß, Freizeit und Stockbrot am Lagerfeuer.
Weiter ging es am Dienstag mit einem großen Klimaplanspiel Hier arbeiteten sich die Kinder in die ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Verhältnisse von Ländern ein, die stark vom Klimawandel betroffen sind oder die zu den Hauptverursachern des Klimawandels zählen. Im Planspiel schlüpften die Kinder in die Rolle eines Äthiopiers, einer Brasilianerin, einer Familie aus Bangladesch, einer Grönländerin und sogar in die Rolle des US-Präsidenten Trump und seiner Gegner. Aktuelle Entwicklungen der einzelnen Länder wurden von den Schülern und Schülerinnen diskutiert und in einer Weltklimakonferenz verhandelt.
Der dritte Tag im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern widmete sich der CO2-Reduktion bei Strom- und Wärmegewinnung und Ernährung sowie der Bedeutung der Moore für den Klimaschutz. Am Donnerstag entwickelten die Schüler_innen im Forschungslabor Zukunft eigenen Ideen für eine bessere Welt von morgen.
Entstanden sind dabei Ideen für
• ein Fahrradkino, bei dem der Strom über radelnde Zuschauer_innen direkt vor Ort erzeugt wird.
• eine Baumpflanzaktion.
• eine eigene Modelinie aus alten Kleidungstücken.
• einer automatisierten Recyclinganlage für Kleidung, dem Kängomaten.
• einem mobilen Schulkiosk, dem Octo-Bus.
Die Teilnehmer_innen des diesjährigen Klimacamps kamen fast alle aus dem Landkreis München. Sie sind in ihrer Schule als Energiebeauftragte, Energiescouts und in der Umwelt AG aktiv. Die Schüler_innen des Pater-Ruppert-Mayer-Gymnasium (Pullach), Ernst-Mack-Gymnasium (Haar) und dem Viscardi-Gymnasium (Fürstenfeldbruck) wurden vom Unterricht freigestellt.
Über die hohe Beteiligung aus dem Landkreis München freut sich der Mitveranstalter, das Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck des Kreisjugendrings München-Land. Dieses ist im Rahmen der 29++ Klima. Energie. Initiative. vom Landkreis München beauftragt, Umweltbildungsangebote und Klimaschutzprojekte im Landkreis München zu fördern. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für den Klima- und Umweltschutz zu begeistern.
Die Veranstalter_innen des jährlichen Klimacamps in Königsdorf
Die Umweltstation Königsdorf, das Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck – beides staatlich anerkannte Umweltstationen und Träger des Qualitätssiegels „Umweltbildung.Bayern“ – sowie das Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern bieten Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung für Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, Schulen, Verbände und andere Interessierte an. Sie werden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Für das jährliche Klimacamp Ende Juli kooperieren die drei Einrichtungen und decken auf diese Weise mehrere Landkreise in Oberbayern ab. Das Klimacamp findet auf dem 31 Hektar großen Naturgelände der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf bei Bad Tölz statt, inmitten von Wald, Wiesen, Bächen und angrenzend zum Naturschutzgebiet Isarauen.
Ihr wollt nächstes Mal selbst beim Klimacamp dabei sein? Schaut auf der Seite der Jugendsiedlung Hochlang nach den aktuellen Terminen!