Interkultureller Projekttag im Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck
Besondere Begegnungen – wir überwinden Grenzen
„Was habt ihr auf eurer Flucht mitgenommen? Was würden wir mitnehmen, wenn wir fliehen müssten? Was bedeutet für euch „Glück“? Wie unterscheiden sich unsere Gesichter? Was bedeutet „Natur“ für uns? Welche Werte sind uns wichtig? Was wünschen wir uns für die Zukunft?“
Diese Fragen stellten sich 15 Schüler_innen des Pater-Rupert-Meyer-Gymnasiums und 10 junge Geflüchtete aus Afghanistan bei einem gemeinsamen interkulturellen Projekttag am 8. März 2017 im Naturerlebniszentrum der Burg Schwaneck. Die Antworten darauf tauschten sie in Gesprächen, beim Wertespiel und beim gemeinsamen Kochen und Essen sowie in der Kleingruppenarbeit bei der Erstellung von Fotocollagen, Postern, einem Rap und beim Interviewen und Filmen zum Thema Glück aus. Gemeinsam gelang es, auf kreative Art und Weise „Grenzen“ durch Begegnungen zu überwinden.
Kulturelle Unterschiede wurden nicht als Barriere empfunden, sondern weckten Neugier. Die jungen Geflüchteten waren keine „Ausländer“ mehr, sondern Gleichaltrige, mit ganz ähnlichen Interessen und Wünschen. Auch sie hatten an diesem Projekttag offensichtlich großen Spaß. In vielen Stunden Arbeit über zwei Tage entstanden äußerst beeindruckende Ergebnisse, die deutlich machten, dass jeder Mensch einzigartig ist – egal aus welchem Kulturkreis er kommt.
Die Arbeiten der Schüler_innen wurden am zweiten Projekttag in eine öffentlich präsentierbare Form gebracht und am „Tag der offenen Tür“ im Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium gezeigt. Einige der entstandenen Werke werden beim Naturerlebniszentrum des Kreisjugendring München-Land für die neu entstehende Ausstellung „Vielfalt – Werte – Zukunft“ eingereicht. Die Projekttage fanden im Rahmen des 2-jährigen NEZ-Projekts „Zukunft braucht Vielfalt in Natur und Kultur“ statt, das vom Bayerischen Umweltministerium gefördert wird.
Einblicke in den Ablauf des Projekttages
Nach einer kurzen „Kennenlern-Runde“ spielten wir gemeinsam das „Werte-Spiel“, bei es darum geht, sich in Kleingruppen aus 30 „Wertekarten“ für die 10 wichtigsten zu entscheiden. Schon da entstanden die ersten spannenden Diskussionen und Gespräche.
Danach teilten sich die Jugendlichen in Gruppen auf, um an den einzelnen Projekten arbeiten zu können. Jede Gruppe bearbeitete ihr eigenes Thema mit Unterstützung entweder einer Lehrkraft oder einer Mitarbeiterin des Naturerlebniszentrums. Dabei kamen unterschiedliche Methoden zum Einsatz – es wurde fotografiert, gefilmt, gemalt, gesungen, am Computer gearbeitet …
Stimmen zum Projekttag
„Bei allen Gruppen sollte deutlich gemacht werden, dass jeder Mensch, egal aus welchem Kulturkreis er kommt, besonders und einzigartig ist. Bei Vereinigung verschiedener Kulturen entsteht jedoch etwas noch viel Besseres, Schöneres und Stärkeres“
(Helena, Schülerin am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium).
„Es war für mich sehr interessant mitzuerleben, wie die Jugendlichen der verschiedenen Kulturen sich auf Anhieb gut verstanden haben und wie wir gemeinsam in kürzester Zeit tolle Ergebnisse erzielen konnten!“
(Elisabeth Michels, FÖJlerin im Naturerlebniszentrum)
Danke an alle Mitwirkenden!
Linda Hofmann, Daniela Scheuermann, Peter Egner (Fotos) (PRMG)
Elisabeth Michels, Anke Schlehufer, Birgit Meyer (NEZ Burg Schwaneck)