„Und wer bist du?“ –
Kennerlerntage auf der Burg Schwaneck

„Wo schlafen wir denn?“, „Sind unsere Zimmer im Burgturm?“ „Was gibt es zu essen, wenn wir hier sind?“ Es ist eindeutig: es sind wieder Kennenlerntage im Bildungszentrum Burg Schwaneck. Denn das sind die ersten Themen, die die Fünftklässler beschäftigen, wenn sie auf die Burg kommen. Die Grundbedürfnisse müssen gesichert sein. Erst dann klappt es, sich auf das Abenteuer „Klassengemeinschaft“ einzulassen. Wie ticke ich, was braucht der oder die andere von mir, damit wir zusammen die vielen gemeinsamen Jahre in einer Klasse gut überstehen? Das sind Fragen, auf die die Schüler_innen versuchen, während des dreitägigen Workshops gemeinsam Antworten zu finden.

BauauftragAngeleitet von einem gut ausgebildeten Referent_innen-Team gehen die Mädchen und Jungen die Themen sehr praxisnah an. Kooperative Übungen, gemeinsame (Bau-)Projekte und ganz viele Spiele stehen auf dem Programm. Eine 5. Klasse des Gymnasiums Neubiberg entwickelte im Oktober 2018 sehr kreative Modelle der Burg Schwaneck. Andere bewiesen ihre funktionierende Zusammenarbeit, indem sie in Kleingruppen Teile einer Kugelbahn erstellten. Die Einzelteile wurden im Koordinationsteam aufeinander abstimmten, so dass es am Ende gelang, eine Murmel von Anfang bis Ende durchrollen zu lassen. Das schafft so manches Erwachsene Arbeitsteam nicht so gut! Gratulation!

Bauen1„Es ist spannend zu sehen, welche Fähigkeiten die Kinder außerhalb des Schulalltags noch alle mitbringen. Wir können die neuen Schüler_innen hier über einen längeren Zeitraum einfach mal nur beobachten und damit viel besser kennen lernen! Das ist eine einmalige Chance und die Basis für eine gute Lehrer_innen-Schüler_innenbeziehung in der Zukunft“, sagt die begleitende Lehrkraft. Die Kinder gehen in der Gemeinschaft gestärkt nach Hause, bzw. wieder in die Schule, was sich auf ein angenehmes Klima in der Klasse auswirkt.

Bauen3„Das ist genau das, was wir erreichen wollen – ein wertschätzendes, konstruktives Miteinander, das nachhaltig wirkt! “ bestätigen Katja Franke und Tanja Huller-Kröplin (sie verstärkt seit September 2018 das Team), Bildungsreferentinnen im Bereich Jugendbildung und Schule im Bildungszentrum Burg Schwaneck. „Wenn möglichst alle Kinder mit dem Gefühl nach Hause gehen, in dieser Klasse habe ich einen Platz und werde, so wie ich bin, wertgeschätzt, dann haben wir viel erreicht. Wenn dann noch ein Teamgeist entsteht verbunden mit dem Gefühl, gemeinsam etwas bewegen zu können, haben wir einen wichtigen Beitrag für eine soziale, gerechte Gesellschaft geleistet“, bekräftigen die beiden Bildungsreferent_innen.

Bauen2Die unzähligen Anfragen bestätigen die Sinnhaftigkeit der Arbeit. Das hat auch der Landkreis München erkannt und die Bildungsreferent_innen-Stelle auf eine Vollzeitstelle ausgebaut. Das will das neu formierte Team nutzen, um aktuelle Themen in neue Konzepte umzusetzen und Schulen anzubieten. Stichworte sind hier: Demokratiebildung – „Ich“ als Teil der Gesellschaft, (inter-)kulturelles Zusammenleben und der Umgang mit den neuen Medien. Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickelt.

Katja-und-TanjaKatja Franke (l.) und Tanja Huller-Kröplin sind uns sicher, dass so manche_r ehemalige Burgbesitzer_in, wie Ludwig Schwanthaler und die Familie Heilmann, zufrieden auf die neuen „Bewohner_innen“ der Burg schauen, wenn diese andächtig den spontanen Klavierklängen im Flämischen Zimmer der Burg Schwaneck lauschen oder lachend auf dem großen Freigelände fangen spielen. „Die Burg Schwaneck ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche Gemeinschaft lernen und leben!“

Interesse? Hier gibt es noch mehr Informationen!

 

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