Der Frühling wird wild! – Rezepte und Sammeltipps für den Kochabend am 27. Mai 2020

Am 27. Mai von 18 bis 20 Uhr kochen wir, Birgit, Christine und Caroline vom Naturerlebniszentrum (NEZ), per Zoom online Videochat Frühlingsgerichte mit Wildkräutern und wir freuen uns, wenn Du von Zuhause aus mitkochst. So bleiben wir per Bildschirm in Verbindung und probieren gemeinsam nachhaltige Wildkräuter-Rezepte aus.

Wir werden an diesem Abend Löwenzahn-Brennnessel-Fritatta mit Wildkräutersalat kochen, eine Giersch-Limonade herstellen und als Dessert Blüten-Pralinen zubereiten – und natürlich im Anschluss gemeinsam vor unseren Bildschirmen verköstigen.

Frühlingsküche4Essbare Wildkräuter lassen sich meist schon im Garten oder in nahegelegenen Parkanlagen finden. Beim nächsten Ausflug ins Grüne einfach Jutebeutel oder Papiertüten schnappen, Messer oder Schere und ein Bestimmungsbüchlein einpacken und Ausschau nach den gewünschten Pflanzen halten. Dabei nur die Pflanzen mitnehmen, die Du sicher bestimmen kannst – am besten der Reihe nach die Merkmale Wuchs, Stängel, Blätter und Blüte durchgehen und auch daran riechen und die Pflanzen anfassen. Für alle Kräuter, die zum direkten Verzehr gedacht sind, gilt: Möglichst junge, zarte Blätter und Stängel ernten, denn die schmecken am besten. Übrigens: Die Sammlerehre besagt, dass Du an einer Stelle niemals alle Pflanzen erntest, damit sich die Wildkräuter dort weiter vermehren können. Bei der Auswahl der Sammelplätze solltest Du stark befahrene Straßen, ggf. mit Pflanzenschutzmitteln behandelte Flächen wie Feldränder oder Bahntrassen und gängige Hundespazierwege meiden.

Die Wildkräuter bis zum Kochen in einer feuchten Plastiktüte oder im Gemüsefach aufbewahren und vor der Weiterverarbeitung gründlich waschen (Blüten für die Dekoration nicht waschen).

Diese Wildkräuter werden wir an unserem Kochabend verwenden:

Löwenzahn: Die gelben Blüten auf langem, hohlem Stengel, inmitten einer Rosette aus grob gelappten Blättern sind in Gärten und sonnigen Wiesen finden. Pflücke junge, zarte Löwenzahnblätter für die Fritatta und einige Blütenkörbchen für die Dekoration der Pralinen.

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Brennnessel: Wer von Euch hat sich schon mal „in die Nesseln gesetzt“? Dieses metaphorische Bild dafür, in einem Gespräch oder einer Beziehung schmerzhafte und unangenehme Dinge offen zu legen, zeigt die ganze Kraft der Pflanze. Die Brennhaare auf den herzförmigen, spitzzulaufend-gezackten Blättern und dem vierkantigen Stängel hinterlassen schmerzhaftes Brennen auf der Haut. Die Brennnessel aber nur auf ihre schmerzhafte Wirkung zu reduzieren, verkennt das vielseitige Wildgemüse. Denn die Brennnesselblätter schmecken wie Spinat, der Tee hat kräftigende und blutreinigende Wirkung und früher wurde aus den faserigen Stängeln Seile hergestellt. Wir schnappen uns daher feste Gartenhandschuhe und ernten zwei Hände voll junger Brennnesselblätter. Übrigens: Mit der Brennnessel haben die Frauen früher auch einen Liebestrank angesetzt – mehr dazu erfahrt ihr auf unserem Kochabend :-)

Giersch: Den Giersch findet ihr, sobald ihr ihn einmal kennengelernt habt, eigentlich überall :-) In Gärten, feuchten Waldrändern, Flussläufen, Heckenflächen, Isarauen usw. – der Giersch vermehrt sich mit seinem feinen Wurzelwerk rasant und ist ein dichter Bodendecker. Die dreigeteilten Blätter mit gezähnten, länglichen Teilblättchen sitzen an einem glatten, dreieckigen Stängel. Diese Stängelform lässt sich deutlich erfühlen und ist – neben dem würzigen Duft – ein markantes Erkennungsmerkmal. Der Giersch gehört zu den Doldenblütlern, in deren Familie es einige giftige Verwandte gibt – der Giersch ist dem mäßig giftigen Hecken-Kälberkopf nicht unähnlich, allerdings ist dessen Stängel rau behaart und rot fleckig. Giersch ist ein vielseitiges Frühlingsgemüse und eignet sich für Suppen, Salate, Quarkspeisen, Pesto oder Gewürz. Wir verwenden es als Aroma für unsere Limonade (wer mag kann auch gern ein bisschen mehr sammeln und es zusätzlich in der Fritatta verwenden) und sammeln 10 Stängel Giersch.

Frühlingsküche5Gänseblümchen: Das weiß-rosa Gänseblümchen ist ein häufiger Gast auf Wiesen und Rasenflächen. Die Blüten eignen sich sehr gut als essbare Dekoration, die jungen, im Frühjahr geernteten Blätter sind leckerer Bestandteil von Frühlingssalaten und Kräuterquark. Für unsere Blütenpralinen sammeln wir etwa 20 junge, halb geöffnete Blüten, da die voll entwickelten etwas bitter schmecken.

Und: Wenn Euch auf den Erkundungstouren noch andere Euch bekannte, schmackhafte (Wild)kräuter und Blüten begegnen – packt ein bisschen davon ein und wir tauchen sie dann fürs Dessert in Schokolade oder probieren es als leckere Aromen für unsere Limonade (wunderbar schmecken uns Basilikum, Salbei, Brombeerknospen, Thymianstengel – es eignen sich aber auch junge Himbeer- und Erdbeerblättchen, Vergissmeinnicht-Blüten, Hollerblüten….)

Hinweis:

Bitte informiert Euch selbst ausführlich auf Wildkräuterwanderungen oder mithilfe eines Bestimmungsbuches. Gerne könnt ihr uns auch vorab Fotos Eurer Sammelplätze oder Pflanzen an  b.meyer@kjr-ml.de schicken. Direkt vor der Kochsession von 17 bis 17.45 Uhr bieten wir als Unterstützung an, per Videochat Eure Pflanzen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Nachfolgend findet Ihr die Rezepte inklusive der Zutatenliste für den Einkauf!

Gierschlimonade
Bunter Widkräutersalat mit Gurke und Radieschen
Frittata mit Blättern vom Löwenzahn und Schafskäse oder Räuchertofu
Pralinen mit Gänseblümchen und Löwenzahnblüten

Du möchtest bei unserem kostenlosem Wildkräuter-Kochevent via Zoom mit dabei sein? Dann melde Dich gerne bei Birgit vom NEZ an: b.meyer@kjr-ml.de

 

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