Weihnachtliche Winterküche – Rezepte und Sammeltipps für den Kochabend am 8. Dezember 2020
Am 8. Dezember kochen wir, Birgit, Christine und Caroline vom Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck (NEZ), von 18 bis 20 Uhr per Zoom online Videochat wieder mich Euch. Unsere vergangenen gemeinsamen Kochabende zum Thema „Wildkräuter im Jahresverlauf“ waren ein großer Erfolg, und natürlich hoffen wir, dass auch Du diesmal zum letzten Winter-Kochabend 2020 (wieder) von Zuhause aus dabei bist!
Laubblätter liegen trocken und raschelnd auf dem Boden, die Apfelbäume sind kahl und abgeerntet und die duftenden Sommerkräuter verblüht. Nur vereinzelt finden Mensch und Tier noch Spuren der Herbstfrüchte wie Hagebutten oder Bucheckern. Die Natur zieht sich in die Winterruhe zurück und sammelt Kraft für den Neustart im Frühling. Auch wir Menschen können die stille Zeit des Winters nutzen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen und die Wärme eines gemütlichen Zuhauses zu genießen. Gemeinschaft und Einkehr am Ofen oder Feuer sind in vielen Kulturen seit langem Zeichen der staden Winterszeit. Und so laden wir euch ein, diese Wärme im Rahmen eines gemeinsamen Online-Kochabends ein wenig mit uns teilen.
Passend zur kalten gemütlichen Jahreszeit gibt es bei unserem Kochabend am 8. Dezember einen vitaminreichen Rotkohl-Apfel-Salat mit Walnüssen, eine körper- und seelenwärmende bunte Minestrone und zum Abschluss für alle Naschkatzen heiße Bratäpfel mit Bucheckern, Nüssen, Agavensirup und Hagebutten.
Wie immer achten wir bei der Auswahl der Zutaten darauf, dass sie regional, saisonal und biologisch erzeugt sind oder aus dem eigenen Garten bzw. unserer wilden Natur (selbst gesammelt) stammen. Wie immer, sind alle Rezepte vegetarisch und vegan.
Diesmal bereiten wir mit Euch zu:
Rotkohl-Apfel-Salat mit Walnüssen
Minestrone mit glasierten Möhren
Bratäpfel mit Bucheckern, Nüssen, Agavensirup und Hagebutten
Diese Wildkräuter und Früchte werden wir für unser Herbstessen verwenden:
Hagebutte oder Wildrose (Rosa canina):
Die Hagebutte zählt zu den Wildrosen oder Heckenrosen, die ursprünglich aus dem Orient mit seinen berühmten Jahrtausende alten Hängegärten stammen. Hauptanbaugebiet damals war Syrien, von wo die duftende Heilpflanze nach Europa gelangte und nunmehr seit Jahrhunderten aufgrund ihrer Heilwirkung angebaut und genutzt wird. So sind in den Kräuterbüchern des Mittelalters sind der Hagebutte viele Seiten gewidmet, die Zubereitung von Saft, Marmelade, Tee und Sirup genau beschrieben. Die Wildrose soll nicht nur aufgrund ihres hohen Vitamin C- Gehaltes in der kalten Jahreszeit immunsystem-stärkend wirken, sondern in Form von Weihnachtskränzen mit Rosenzweigen und roten Früchten auch Hexen und Gespenster fern halten- kurz: die Familie vor Krankheit und Unheil schützen.
Die Wildrose liebt sonnige Lagen in Hecken, auf Feldern und an Böschungen, sowie auf am Straßenrand oder an Waldlichtungen. Der buschige bedornte Rosenstrauch wird bis zu 4 m hoch und trägt sommerüber weiße bis hellrosa Blüten. Die gefiederten Blätter zeigen kleine Zähne am Rand. Im Herbst bilden sich nach der Blüte knallrote Hagebuttenfrüchte, die länglich -oval mit schwarzem Blütenansatz an der Spitze sind. Alle Wildrosenarten sind essbar.
Bucheckern sind die Früchte der heimischen Rotbuche (Fagus sylvatica).
Die Buche blüht im Mai, ab September sind die Früchte der Buche, die Bucheckern, reif. Eine Buche produziert Bucheckern, wenn sie ein Alter zwischen 40 und 80 Jahren erreicht hat. Reichen Fruchtbehang gibt es bei der Buche in sogenannten Mastjahren, d.h. alle fünf bis acht Jahre.
Als sehr gewöhnlicher und weit verbreiteter Laubbaum kann die Buche in ganz Europa gefunden werden. Mit einer Höhe von bis zu 40 m, leicht silbergrauer glatter Rinde und oval-eiförmigen Blättern mit hervortretenden (fühlbaren) Blattadern gehört der Laubbaum zu den schattenspenden Bäumen des Waldes.
Die Blätter der Buche sind im Frühling essbar, die Früchte – die Bucheckern – sollten aufgrund ihrer leicht reizenden Inhaltsstoffe nicht oder nur in kleinen Dosen roh verzehrt und am besten erhitzt werden. In der Natur dienen sie Tieren als Nahrung in Herbst und Winter, in unserer Küche werden sie seit Jahrhunderten genauso wie andere Nüsse oder Maronen zum Backen verwendet und gelten als Delikatesse wie Pinienkerne.
Die scharf-dreikantigen, eiförmigen, etwa 1,5 Zentimeter großen Nüsschen der Buche sitzen zu zweit in einem kurz gestielten, weichspitzigen, vierlappigen, etwa drei bis sieben Zentimeter langen Fruchtbecher (Cupula) und sind von einer braunglänzenden Schale umgeben.
Hinweis: Bitte informiere Dich selbst ausführlich auf Wildkräuterwanderungen oder mithilfe eines Bestimmungsbuches. Gerne kannst Du uns auch vorab Fotos der Sammelplätze oder Pflanzen an b.meyer@kjr-ml.de schicken. Direkt vor der Kochsession von 17.00 bis 17.45 Uhr bieten wir als Unterstützung an, per Videochat Deine Pflanzen in einer Wildkräutersprechstunde genauer unter die Lupe zu nehmen- dies allerdings nur auf vorherige Anfrage per Mail!
Nachfolgend findet Ihr die Rezepte inklusive der Zutatenliste für den Einkauf!
- Rotkohl- Apfel-Salat mit Walnüssen
- Winterlich wärmende italienische Minestrone
- Bratäpfel mit Bucheckern Nüssen und Hagebutten
Du möchtest bei unserem kostenlosen Kochevent via Zoom mit dabei sein oder einfach mal kurz rein schauen? Dann melde Dich gerne bis einschließlich 8. Dezember 2020 bei Birgit Meyer vom NEZ an: b.meyer@kjr-ml.de
„Wir freuen uns schon sehr auf das Finale mit der Winterküche und darüber, dass das Konzept so gut angekommen ist, so dass die Veranstaltungsreihe auch im kommenden Jahr angeboten wird“, wirft Birgit Meyer einen frohen Blick in die Zukunft. Die „Interkulturelle Klimaküche“ kann wie alle weiteren Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für 2021 ab sofort auf www.burgschwaneck.de eingesehen und gebucht werden.